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   ALUMNI REVUE - DEZEMBER 2005
       

    
    
 

Das letzte Wort


James P. Autenrith kam nicht als Student, sondern als Soldat nach Heidelberg. Man schrieb das Jahr 1945, die siebte amerikanische Armee, die ihr Hauptquartier in der Neckarstadt eingerichtet hatte, stationierte ihn hier nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Als Assistent des Armeekaplans spielte er in der Mannheimer Christuskirche jeden Sonntagabend bei den Gottesdiensten die Orgel. Die Messen wurden gemeinsam von Amerikanern wie von Deutschen besucht. Darüber hinaus nahm Autenrith am Programm der „Information and Education School“ teil. Die Schule bot in der Neuen Universität ein breit gefächertes Kursangebot für Armeeangehörige an: Sprachen, Astronomie, Mathematik, Landwirtschaft und – Musik.

Das Lehrpersonal setzte sich zum Teil auch aus Universitätsangehörigen zusammen: Dr. Siegfried Hermelink vom Musikwissenschaftlichen Seminar betreute Autenriths Studien an der Orgel, der Pianist und Komponist Theodor Hausmann unterrichtete den Amerikaner am Klavier. Am 7. Januar 1946, fast genau acht Monate nach Kriegsende, gaben Hausmann und sein Schüler ein gemeinsames Konzert in der Aula der Alten Universität. Es war der erste öffentliche Auftritt eines amerikanischen Musikers in Heidelberg nach dem Krieg. Die Plakate trugen noch eine Lizenznummer der „Militär-Regierung“ und waren in Deutsch und Englisch gehalten. Eine der Bedingungen für die Freigabe des Konzerts war, dass James Autenrith allen Angehörigen des Hauptquartiers seines Battalions Freikarten zukommen lassen sollte. Noch heute, so Authenrith, denke er gerne an die begeisterte Teilnahme seiner Kameraden bei dem Konzert zurück. Der Rezensent der Rhein-Neckar-Zeitung zeigte sich angetan von dem „harmonierenden Zusammenspiel der beiden erst kurz zusammenwirkenden Künstler“.

James Autenrith wurde Lehrer für Orgel- und Kirchenmusik an der Michigan State University und Professor der Crane School of Music der State University des Staates New York. In den fünfziger Jahren gab es ein Wiedersehen mit Professor Hermelink, der mit dem Heidelberger Universitätschor durch die Staaten reiste. Mit Theodor Hausmann spielte Authenrith in privatem Kreis bei einem Besuch in Heidelberg noch einmal zusammen. Noch heute, so der inzwischen emeritierte Professor, fühle er sich der Universtät Heidelberg als Freund verbunden.

Gabriel A. Neumann

 


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Heidelberg, den 2. Januar 2006