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   ALUMNI REVUE - MÄRZ 2001
       

    
    
 

Alumni in aller Welt


VR China: Präsentation von "Alumni.med.Live"
vor Absolventen deutscher Hochschulen in Xian

"Wer Dich einen einzigen Tag lang unterrichtet,
der ist das ganze Leben lang Dein Vater"
(Chinesische Volksweisheit)

In einer Zeit, in der das Wissen und die Erfahrungen traditioneller chinesischer Medizin gefragter sind denn je, wächst zugleich weltweit - und so auch in China - die Nachfrage nach neuesten Erkenntnissen und aktuellen Behandlungsmethoden der "westlichen Medizinschulen". Ärztliches Handeln ohne größtmögliches Wissen sei hier wie dort unverantwortlich, so der Tenor der Gespräche mit unseren chinesischen Alumni vor Ort.

Drei Monate nach Gründung der "Virtuellen Medizinischen Fakultät", einer wichtigen Komponente des Projektes "Alumni.med.Live - virtuelle Weiterbildung für Mediziner im Internet", wurde dieses Projekt im Rahmen der Jahrestagung 2000 der "Chinesisch-Deutschen Gesellschaft für Medizin" vor mehr als 300 Teilnehmern erstmals in China vorgestellt. Tagungsort war die alte Stadt Xian, deren Name "Westlicher Frieden" bedeutet.

Der erste Kaiser der Tang-Dynastie hatte diese Stadt vor circa 2400 Jahren zu seiner Hauptstadt gemacht. Innerhalb der gut erhaltenen Stadtbefestigung aus Mauern und Turmbauten sind modernes und traditionelles Leben miteinander verwoben. Hier ist uralte Weisheit in Stein gehauen worden, um sie für alle Zeiten unverfälscht zu erhalten. Und ein Stück weit außerhalb der Stadt fanden Forscher vor 25 Jahren eine tönerne Figur, die sich bald als Bote einer archäologischen Sensation erwies: Nur wenig unter der Erdoberfläche haben Archäologen seitdem ein Heer aus Terrakotta-Figuren ausgegraben. Mehrere Tausend Soldaten, Offiziere und Pferde bilden die Terrakotta-Armee des ersten Kaisers der Chinesen, die ihm auch im Jenseits zu Kriegsruhm und Ehre verhelfen sollten. Dieser Teil des Kaisergrabes war Ziel einer Exkursion im Rahmen der Konferenz und hinterließ bei den Anwesenden einen tiefen Eindruck.

In Xian wurde die zweite "Alumni.med.Live"-Regionalkonferenz veranstaltet. Getragen werden diese Veranstaltungen von einem Konsortium der baden-württembergischen Universitäten, die ein Medizinstudium anbieten. Unterstützt und gefördert werden sie durch das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) - siehe auch Revue, September 1999. Die Begegnung mit Alumni aus der Volksrepublik China, die in den Tagen vom 19. bis 22. September 2000 stattfand, war federführend von der Universität Ulm mit großem Engagement vorbereitet worden.

"Dies ist ein besonderer Tag in meinem Leben", so der Leiter der deutschen Universitäts-Delegation, Professor Hans Wolff, Rektor der Universität Ulm, anlässlich des Empfangs, den er für die chinesischen Alumni in Xian gab. "Er soll der Meilenstein einer lang andauernden Bindung werden." Rektor Wolff betonte, dass die Zusammenarbeit zwischen chinesischen Ehemaligen und ihren Kollegen und Mentoren aus der Zeit des Deutschland-Aufenthaltes sich dadurch auszeichnet, dass sie vorwiegend auf persönlichen Bindungen aufgebaut worden sei. Und er wies auf die Bedeutung der Arbeit im Bereich der Nachkontakte hin. In diesem Zusammenhang würdigte er die Projektkoordination durch "Heidelberg Alumni International" und den Einsatz der Mitarbeiter im "Computer-Based Training -Labor" der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg für das innovative Projekt. "Mein Dank", so Rektor Wolff, "wird Werbung aus Überzeugung für dieses Projekt sein."

Ein sehr praktisches Element der Konferenz stellten die Übungen im Umgang mit der "Alumni.med.Live"-Datenbank dar. Hierfür war ein Computerraum der Xian Medical University zum "Internetcafé" umgestaltet worden. Nicht nur die anwesenden Alumni, sondern auch die Mediziner dieser Universität interessierten sich für die neue Wissensbank, die sie über Internet abrufen können. Von der Diskussion über die Entwicklung der Neuen Medien in China konnten alle Teilnehmer der Regionalkonferenz profitieren. Weitere, ganz reale Augenblicke während der Konferenz über virtuelle Weiterbildung waren die persönlichen Begegnungen und der Gedankenaustausch der Alumni untereinander und mit den Vertretern ihrer deutschen Universitäten. Ein schönes Ergebnis ist das hier begonnene Netzwerk chinesischer Mediziner aus weit voneinander entfernten Orten oder aus verschiedenen Fachbereichen, die so wie in Xian noch nie zuvor zusammenkamen.

Im Rahmen eines Alumni-Forums berichteten die Teilnehmer von ihren Werdegängen und Berufssituationen, von Plänen und von Wünschen an die deutschen Universitäten. Aber auch von ganz persönlichen Gefühlen und Erinnerungen war die Rede. Frau Dr. Huang, Alumna der Universität Tübingen: "Ich erinnere mich immer an die herzliche kollegiale Atmosphäre, die an meinem Institut geherrscht hat". Dr. Tongi, Alumnus der Universität Ulm: "Ich habe die Gewohnheit, auf Deutsch zu träumen", und Dr. Li, Alumnus der Heidelberger Universität: "Ich freute mich besonders darüber, dass mein Heidelberger Kollege unsere Kinderklinik in Hangzhou erst vor kurzem besucht hat".

Den Festvortrag hielt Professor Grünert, Direktor des Instituts für Klinische Chemie der Universität Ulm und Partnerschaftsbeauftragter seiner Alma Mater für China. Mit dem Thema "Die veränderte Welt der universitären Wissensvermittlung" lieferte er wichtige Impulse für die anschließende Diskussion.

Stellvertretend für alle Konferenzteilnehmer dankte Frau Dr. Han herzlich dafür, dass diese Alumni-Konferenz zustande kam. Auch ihr sei fachliche Weiterbildung ein besonders wichtiges Anliegen, wofür sie sich weitere Konferenzen und Angebote wünsche. "Zeitlich gesehen", sagte Dr. Han "ist jedes Wissen begrenzt. Aber das Streben nach Wissen ist unbegrenzt."

Christine Domnik

 


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Heidelberg, den 12. Februar 2003