Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Startseite Heidelberg Alumni International Adresse und TelefonSucheÜberblick













    [Startseite] -> [Service] -> [Alumni Revue] -> [Inhalt Dezember 1999] -> [Alumni in aller Welt]
    
    
   ALUMNI REVUE - DEZEMBER 1999
       

    
    
 

Alumni in aller Welt


Syrien

Start für Alumni.med.live

In der Medizin hat der Wissenstransfer zwischen Abendland und Morgenland eine lange Tradition: Im Mittelalter reisten Europäer nach Damaskus, um sich als Ärzte weiterzubilden. Fast tausend Jahre später trafen sich jetzt in der Nahost-Metropole deutsche und syrische Mediziner zum Wissensaustausch beim 12. deutsch-syrischen Ärztekongreß. Er bot die ideale Plattform für das neue Projekt "Alumni.med.Live", das unter der Federführung der Universität Heidelberg die virtuelle Weiterbildung fördert für Mediziner, die ihre Hochschulausbildung an baden-württembergischen Universitäten erhalten haben.

Das auf drei Jahre angelegte Projekt wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg unterstützt. Der Kern: eine umfassende, multimediale Medizin-Wissensbank, die für die Alumni in aller Welt über das Internet zugänglich ist. In Damaskus fand Anfang Oktober die erste Präsentation statt.

Information und Austausch

Für die erste Projektvorstellung wurde ganz bewußt Damaskus gewählt - in den letzten Jahrzehnten haben traditionell viele Mediziner aus den Ländern des Nahen Ostens in Deutschland studiert. "Syrien ist stolz auf die Leistungen seiner Landsleute, die in Deutschland als Ärzte ausgebildet wurden", betonte die syrische Hochschulministerin Professor Dr. Salha Sankar in ihrem Grußwort. Kongresspräsident Dr. Ali Chaaban, Internist und Heidelberger Alumnus, konnte neben den rund 300 Teilnehmern des Ärztekongresses auch die niedersächsische Sozialministerin Heidrun Merk begrüßen. "Damaskus breitet seine Arme aus und heißt - Sie herzlich willkommen." Die beiden Heidelberger Alumni Ali Chaaban und Edmondo Homsy hatten spontan zugesagt, "Alumni.med.Live" in das Kongressprogramm aufzunehmen. Als Kenner beider Kulturen sorgten sie vor Ort dafür, dass das Heidelberger Projekt in orientalischer Umgebung eindrucksvoll präsentiert wurde. Unterstützt wurden sie dabei durch den Präsidenten der deutsch-syrischen Ärztegesellschaft, Prof. Schahnaz Alloussi, und den Rektor der Universität Damaskus, Prof. Ma Bared, beide ebenfalls in Deutschland studiert hatten. Für die aus den Ländern des Nahen Ostens angereisten Alumni bot dieser atmosphärische Rahmen nicht nur Gelegenheit zur "virtuellen" Kommunikation im Internet-Cafe, sondern auch ein Forum für zahlreiche persönliche Gespräche mit in Damaskus anwesenden deutschen Kollegen.

Ebenfalls vor Ort waren die Alumni-Arbeitsstellen der beteiligten Universitäten Freiburg, Heidelberg Mannheim, Tübingen und Ulm. In einer Informationsveranstaltung an der Universität Damaskus stellten sie interessierten syrischen Studierenden die Studienmöglichkeiten in Deutschland vor. Als fachkundiger Dolmetscher fungierte der libanesische Alumnus Hikmat Rizk, der dabei auch seine eigenen Heidelberger Studienerfahrungen mit einfließen lassen konnte.

Rektor Siebke in Damaskus

Als Schirmherr der ersten Präsentation von "Alumni.med.Live" ließ es sich Rektor Professor Jürgen Siebke nicht nehmen, direkt nach dem Prager Regionaltreffen persönlich nach Damaskus zu reisen. Er wurde dort von der deutschen Botschaft empfangen und begegnete hochrangigen syrischen Regierungsvertretern. Außerdem nutzte der Rektor die Gelegenheit, die Universitäten Damaskus, Lattakia und Aleppo zu besuchen. Jürgen Siebke konnte sich an Ort und Stelle vom hohen Engagement Heidelberger Alumni in ihren Heimatländern überzeugen. So richtete Ali Chaaban jetzt ein Zentrum zur medizinischen Versorgung in seinem Heimatort ein - in Eigeninitiative. "Das ist Wissenschaft im Dienst der Humanität", zeigte sich der Rektor tief bewegt. "Dieses Zentrum belegt eindrucksvoll, was unsere Absolventen weltweit leisten."

Die Ehemaligen sollen bei ihrer Weiterbildung künftig durch "Alumni.med.Live" unterstützt werden. Die Präsentation auf zehn Netz-Rechnern an der Universität Damaskus stieß auf großes Interesse bei Medizinabsolventen und Studierenden - auch deshalb, weil das Internet in Syrien ein noch junges Medium ist. "Die Leute haben sich richtig um die Computer gedrängelt", berichteten Oberarzt Friedrich Kallinowski und Informatiker Heiko Schwarzer vom CBT-Labor der Chirurgischen Universitätsklinik, das die Wissensbank konzipiert und umsetzt.

Beim abschließenden Empfang des Rektors im Amber-Palast vor rund 500 geladenen Gästen lobte der Vertreter der deutschen Botschaft die Initiative der Heidelberger Universität: "Sie unterstützen damit unsere tägliche Arbeit." Mit tanzenden Derwischen und arabischer Musik im Palastgarten klang die Veranstaltung in orientalischer Atmosphäre aus. Weitere Treffen mit der Präsentation von "Alumni.med.Live" sind für das nächste Jahr geplant - in China und Lateinamerika. Auch die "Lebanese American University", Beirut, hat eingeladen und will sich über das Weiterbildungsprogramm auf einer internationalen Konferenz im Mai nächsten Jahres informieren.

Doch "Alumni.med.Live" soll auch bald im Internet präsent sein. Oberarzt Priv.-Doz. Dr. Friedrich Kallinowski zeigte sich optimistisch: "Wenn alles gut geht, wird eine erste Demo-Version der Wissensbank zum Jahreswechsel auf der Website von Heidelberg Alumni International laufen."

Peter Saueressig

 


Nächster Artikel
Inhalt

 

 

Zurück

Top

 

Startseite | Wir über uns | Service | Veranstaltungen
Anmeldung | Login E-Mail | Alumni.med.Live
Kontakt | Suche | Überblick
Impressum | Datenschutzerklärung

 

Senden Sie Fragen oder Anregungen zu diesen Seiten an Philippe Bayer
Heidelberg, den 14. Juli 2003