Alternative zu Nordamerika

Absolventen des Heidelberg Center am Neckar

Es war eine Diplomverleihung mit internationalem Charakter: Die Ausgezeichneten waren keine deutschen Studierenden, sondern 15 Absolventen überwiegend aus Südamerika. Der Master-Studiengang „International Law, Investments and Trade“, der 2004 erstmals vom Heidelberg Center Lateinamerika (HCLA) angeboten wurde, hat Modellcharakter. Der Deutsche Akademische Austausch Dienst stellt eine Anschubfinanzierung bereit, die Universität Heidelberg und das HCLA gestalteten das wissenschaftliche Programm – zusammen mit der Universidad de Chile und dem Heidelberger Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privat- und Völkerrecht (MPI).

Vier Wochen des Kurses hatten die 15 Teilnehmer in Heidelberg verbracht. Den größeren Teil des Studiengangs absolvierten die jungen Akademiker in Santiago de Chile. Acht der Teilnehmer haben einen chilenischen Pass, die anderen stammen aus Argentinien, Brasilien, Ecuador, Puerto Rico oder Neuseeland.

Den „Heidelberg Term“ am Ende des Studiengangs nutzten die Teilnehmer für den Besuch von Kursen am MPI, die Abschluss­arbeiten erhielten den letzten Schliff.

Doch in Heidelberg zu sein, bedeutete für die Studenten noch mehr: „Es war eine einzigartige Gelegenheit für mich, das Niveau einer deutschen Universität kennenzulernen“, meinte eine der Absolventinnen. Nicht zuletzt freue sie sich über ihren Abschluss mit dem Heidelberger Universitätssiegel. „Ein ganzes Jahr oder länger in Europa studieren zu müssen, wäre sehr viel schwieriger gewesen,“ gab die Juristin zu bedenken. So wird Studierenden aus Lateinamerika eine Alternative zu US-amerikanischen Universitäten geboten.

Gabriel A. Neumann