Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Startseite Heidelberg Alumni International Adresse und TelefonSucheÜberblick













    [Startseite] -> [Service] -> [Alumni Revue] -> [Inhalt Dezember 1996] -> [Alma Mater]
    
    
   ALUMNI REVUE - DEZEMBER 1996
       

    
    
 

Alma Mater


Heidelberg nach wie vor beliebt

Studienstandort mit neuem Rekord

Die Debatte um den "Standort Deutschland" hat jetzt auch die Hochschulen erfaßt. "Unsere Unis sind nicht mehr der Nabel der Welt", zog Christian Bode, Generalsekretär des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), vor kurzem Bilanz. Den Statistiken zufolge ist zwar die Zahl der ausländischen Studierenden in den letzten zwanzig Jahren um fast 400 Prozent angestiegen. Der Anteil von Studierenden aus Ländern Ostasiens, Westeuropas und den USA hingegen - den sogenannten ,;forschungsintensiven Staaten" - ist stark gesunken. "Wir befürchten," so Britta Baron vom DAAD, "daß gerade aus Ostasien weniger Studierende kommen". Von den 60.000 japanischen Auslandsstudenten etwa zieht es 45.000 in die USA, jedoch nur 1200 nach Deutschland. Einige Hochschulen klagen über drastische Rückgänge bei ausländischen Studienbewerbern. Für den Rückgang gibt es eine Reihe unterschiedlicher Begründungen: Die Palette reicht von zu hohen sprachlichen Anforderungen über bürokratische Hindernisse und die fehlende fachliche Betreuung an der Uni bis hin zu verfehlter deutscher Kulturpolitik im Ausland und dem abschreckenden Bild vom "häßlichen Deutschen".

Für die Heidelberger Universität zumindest widersprechen die Zahlen diesem Trend. "Heidelberg ist nach wie vor attraktiv", resümiert Doris Kuhn, Leiterin der Zulassungsstelle für ausländische Studierende beim Akademischen Auslandsamt. Wie dessen Statistik zeigt, ist auch in der ältesten deutschen Universität die Zahl der ausländischen Studierenden kontinuierlich gewachsen, auf 13,3 Prozent der Heidelberger Studierenden im Sommersemester 1996. Dabei gibt es dreimal so viele ausländische Studienanfänger wie noch vor 15 Jahren. Interessant an der Statistik des Akademischen Auslandsamts ist, daß der Zustrom aus den vielzitierten "forschungsintensiven Staaten" anhält und sogar zunimmt: Zum Beispiel kommen aus Japan rund 20 Prozent, aus Korea, Großbritannien und Frankreich 30 Prozent mehr Studierende als vor fünf Jahren. Und die Kommilitonen aus Taiwan haben sogar um fast 50 Prozent zugelegt. Nur die Zahl der US-amerikanischen Studis war rückläufig - um mehr als 10 Prozent. Den stärksten Einbruch gab es hier in den Jahren 1992 bis 1994 -die Zeit der ausländerfeindlichen Gewalttaten von Rostock und Solingen, als Deutschland negative Schlagzeilen in der US-Presse schrieb. Den größten Zuwachs seit 1990 verzeichnen die osteuropäischen Länder, vor allem die Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Allen Unkenrufen zum Trotz sind gerade die Bewerber aus dem Osten zumeist hochqualifiziert, wie Doris Kuhn aus Erfahrung weiß: "Die Osteuropäer haben ihre Schulsysteme sehr schnell an das westeuropäische Niveau angeglichen." Trotz aller Qualifikationen müssen die Bewerber die Ausländerquote beachten. Zum Beispiel dürfen nur vier Prozent der Medizinstudenten Ausländer sein, bei den universitätsinternen NC-Fächern liegt die Quote bei 5 Prozent der Zulassungen. Andere Hürden auf dem Weg zum Studienplatz sind bürokratischer Natur, wie zum Beispiel die Frage, ob Schul- oder Studienabschlüsse anerkannt werden. Und viele Bewerber werden abgelehnt, weil ihre Deutschkenntnisse nicht gut genug sind. Vor diesem Hintergrund wirkt die Heidelberger Bilanz doppelt positiv. Bezeichnend für die ungebrochene Attraktivität der Neckarstadt ist übrigens auch die gleichbleibend hohe Zahl der hochqualifizierten DAAD-Stipendiaten, denn diese dürfen ihren Studienort frei wählen.

Warum ist Heidelberg bei ausländischen Studierenden nach wie vor beliebt? Zunächst ist es, so Doris Kuhn, das traditionelle Bild der ältesten deutschen Universität. Doch auch das soziale Umfeld der Stadt spielt ihrer Meinung nach eine wichtige Rolle: "Heidelberg ist keine große Industriestadt mit sozialen Brennpunkten, es hat als weltoffene Touristenstadt ein ausländerfreundliches Image."

Diese Standortvorteile scheinen die Attraktivität der Heidelberger Universität auch weiterhin zu sichern: Für das Wintersemester 1996/97 bewarben sich knapp 3000 Ausländer aus 124 Staaten um einen Studienplatz an der Ruperto Carola (siehe Kasten). Und die Studierendenzahl erhöhte sich noch einmal kräftig, auf 13,9 Prozent oder 4037 Immatrikulierte - ein neuer Rekord.

Peter Saueressig

 


Nächster Artikel
Inhalt

 

 

Zurück

Top

 

Startseite | Wir über uns | Service | Veranstaltungen
Anmeldung | Login E-Mail | Alumni.med.Live
Kontakt | Suche | Überblick
Impressum | Datenschutzerklärung

 

Senden Sie Fragen oder Anregungen zu diesen Seiten an Philippe Bayer
Heidelberg, den 23. Mai 2003