Alma Mater
Erstsemesterflut eingedämmt
Zulassungsstopp an mehreren Instituten
Gedränge im Hörsaal: Die Universität Heidelberg hat so viele Erstsemester wie seit Jahren nicht mehr. An sich eine erfreuliche Entwicklung. Doch in den Fächern Politische Wissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Soziologie führte der Ansturm zu einer Überlastung des Lehrbetriebs.
Naturgemäß drängen sich die Studierenden besonders in den Einführungsveranstaltungen. Bei den Volkswirten hören 900 Studierende die Vorlesung in der Neuen Aula, am Institut für Politische Wissenschaft (IPW) gibt es 750 Neuimmatrikulierte - mehr als sechsmal soviel wie gewöhnlich.
Der Grund für den Zustrom ist das neue Auswahlverfahren, das vom Land Baden-Württemberg per Gesetz den Fachrichtungen mit örtlichem Numerus Clausus (NC) vorgeschrieben wurde. Das neue Verfahren entpuppte sich als weitaus aufwändiger als gedacht. Das IPW und die Soziologen sahen sich außerstande, dies personell zu bewältigen. Einzige Möglichkeit, die neue Regelung zu umgehen, war die Abschaffung des NC - mit der Folge, dass Heidelberg zur Anlaufstelle für viele Erstsemester wurde, die wegen der Zulassungsbeschränkung an anderen Hochschulen dort nicht studieren konnten.
Die Universität reagierte nun und beschloss eine "Null-Runde" für die Fächer Politische Wissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Soziologie: Im Sommersemester werden keine neuen Studenten zugelassen. Die so gewonnene Zeit wird genutzt werden, um die neuen Auswahlverfahren für das Wintersemester 2004/2005 vorzubereiten.
Gabriel A. Neumann
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