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   ALUMNI REVUE - JULI 1998
       

    
    
 

Am Rande bemerkt


Büchergeld und Mahnungen

Sonderhilfe für UBs - Rektoren kritisieren auswärtige Kulturpolitik

Bund und Länder beschlossen jetzt eine Sonderhilfe für die deutschen Hochschulbibliotheken. Die Unterstützung in Höhe von insgesamt 80 Millionen Mark ist für die Anschaffung von Büchern sowie technischen Einrichtungen wie Computer gedacht. Noch in diesem Jahr soll Geld, das Bund und Länder je zur Hälfte aufbringen, an die Universitäten ausbezahlt werden. Das Bibliotheksprogramm ist eine Reaktion der Politik auf die bundesweiten Streiks der Studierenden Ende letzten Jahres: Die Jungakademiker hatten gegen die Sparpolitik in Bund und Ländern protestiert (die "Revue" berichtete). Daraufhin hatte die Regierungskoalition ein Hilfsprogramm in Höhe von 40 Millionen Mark für die Universitätsbibliotheken angekündigt. Durch die Mitwirkung der Bundesländer wurde die Summe schließlich verdoppelt. Für die 79 deutschen Universitätsbibliotheken bleibt die Sonderhilfe jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Heidelberg beispielsweise kann in diesem Jahr mit rund 200.000 Mark rechnen. "Natürlich sind wir froh um jede Mark", so UB-Chef Dr. Hermann Josef Dörpinghaus. "Aber wir müssen gleichzeitig mit einem Defizit von 600.000 Mark im Vergleich zum Vorjahr kämpfen."

Die finanziellen Engpässe im Bildungsbereich ziehen auch an anderen Stellen tiefe Einschnitte nach sich. So müssen deutsche Universitäten ihre bisherigen Austauschprogramme mit ausländischen Partnerhochschulen kürzen, weil die Mittel dafür fehlen. Und die zu knappe Finanzierung des Goethe-Instituts führte in den letzten Jahren zur Schließung einer Reihe von Instituten im Ausland. Das Plenum der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) machte auf diesen Mißstand aufmerksam. "Ohne eine nachhaltige Förderung der deutschen Sprache und Kultur im Ausland werden die Bemühungen zur Steigerung der Attraktivität des Studienstandorts Deutschland kaum Erfolg haben", mahnten die deutschen Rektoren. Denn nur mit einer konsistenten auswärtigen Kulturpolitik können die deutschen Hochschulen im internationalen Wettbewerb bestehen. Die HRK forderte deshalb Bundestag und Bundesrat auf, "den Bekenntnissen zur Steigerung der Attraktivität des Hochschulstandorts Deutschland entsprechende Taten bei der finanzpolitischen Prioritätensetzung" folgen zu lassen.

Auf die Proteste der Studierenden reagierte die Politik jetzt mit einem eher symbolischen "Büchergeld" für die knappen Kassen der Universitätsbibliotheken. Ob indes die Mahnungen der Wissenschaftler vor der Bundestagswahl im September überhaupt noch Gehör in Bonn finden, bleibt offen.

Peter Saueressig

 


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Heidelberg, den 21. Juli 2003