VR China

Rektor bei Partnern und Alumni

Mitte April startete Rektor Jürgen Siebke zu einer zweiwöchigen Reise ins "Land der Mitte". Gemeinsam mit Prof. Heinz Hornen dem Prorektor für Forschung, und der Sinologin Prof. Susanne Weigelin-Schwiedrzik stattete er den vier Partneruniversitäten Heidelbergs in der Volksrepublik China seinen Antrittsbesuch ab: der Fremdsprachenhochschule Beijing, der Nankai Universität in Tianjin, der Medizinischen Tongji Universität in Wuhan und der Fremdsprachen-Hochschule Shanghai. Der Heidelberger Rektor besuchte außerdem die neue University of Science and Technology in Hongkong und traf mit der Vize-Erziehungsministerin der Volksrepublik China, Dr.-Ing. Wei Yu, zusammen. "Die Ministerin zeigte sich über die deutsche Forschungs- und Bildungspolitik bestens informiert", so Jürgen Siebke. Kein Wunder: Schließlich wurde die Elektrotechnikerin in Deutschland, an der RWTH Aachen, promoviert.

Engagement gegen Engpässe

Der Empfang an den Partneruniversitäten war "außerordentlich zuvorkommend", berichtete der Rektor. "Die chinesischen Kollegen hegen großes Interesse, die Beziehungen zu unserer Universität und zu Deutschland noch zu vertiefen und auszubauen." Durch die derzeitigen Engpässe in der deutschen Hochschullandschaft indes fehlen dafür die Mittel. Im Gegenteil: Das bisherige Austauschprogramm muß teilweise reduziert werden - "ein Ausdruck dessen, wie wenig Gewicht in Deutschland auf die Auslandsbeziehungen in Wissenschaft und Kultur gelegt wird", klagte Rektor Siebke nach seiner Rückkehr. "Auch die Schließung von Goethe-Instituten paßt in dieses Bild."

Immerhin versucht die Ruperto Carola diesem Trend mit weiteren Initiativen entgegenzuwirken. So wird Prof. Weigelin-Schwiedrzik Anfang nächsten Jahres in Kooperation mit der Fremdsprachenhochschule Shanghai eine Exkursion zum Thema "Bankensystem in der VR China" leiten, an der die Ökonomin Prof. Eva Terberger und zehn Heidelberger Studierende teilnehmen.

Mit Geld- und Währungsfragen befaßte sich auch der Wirtschaftswissenschaftler Siebke in seinem Vortrag an der Nankai Univerrsität über "The European Monetary System". An drei der Partneruniversitäten stand der Rektor als Referent am Katheder. Die Vorträge stießen auf großes Interesse. "In den Diskussionen zeigte sich, wie gut die Studierenden über Deutschland und die Währungsunion informiert waren", staunte Jürgen Siebke.

Erinnerungen und Ehrendoktor

Alumni-Treffen mit dem Heidelberger Rektor fanden an allen vier Partnerhochschulen statt. "Insgesamt habe ich rund 50 Ehemalige getroffen", erzählte Jürgen Siebke, der bei den Treffen über Neuigkeiten aus der Universität berichtete. Erfreulich war, "daß die Erinnerung an den Aufenthalt in Heidelberg immer noch eine starke innere Bindung an Universität und Stadt aufrecht erhält." So konnte er feststellen, daß sich in Wuhan inzwischen ein informeller Freundeskreis gebildet hat. Mit von der Partie ist dabei auch der Alumnus Prof. Wu Zhongbi, den nach der Rückkehr Siebkes eine erfreuliche Nachricht von seiner Alma mater erreichte: Der Mediziner aus Wuhan erhält noch in diesem Jahr den Ehrendoktor der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg für seine wissenschaftlichen Verdienste und für seine Verdienste zur Förderung der Universitätspartnerschaft."

"Aus diesen sehr positiven Erfahrungen heraus werden wir immer bemüht sein, Hochschullehrer und Studierende auf Zeit nach Heidelberg einzuladen" resümiertie der Rektor seine Reise ins Land der Mitte.

Peter Saueressig