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   ALUMNI REVUE - JULI 1998
       

    
    
 

Alma Mater


Ein Fundament für den Dialog

Erste Examina an der neuen "Schule des deutschen Rechts" in Krakau

Eine "Schule für deutsches Recht" haben die Juristischen Fakultäten in Heidelberg und Mainz gemeinsam mit der Jagiellonen-Universität Krakau dort eingerichtet und erfolgversprechend in Gang gebracht. Ziel dieser Schule ist es, junge polnische Juristen mit dem deutschen und europäischen Wirtschaftsrecht in seinen Grundzügen und vielfältigen Einbindungen vertraut zu machen, um mit diesem Beitrag Polen auf dem Weg in die Europäische Union zu unterstützen. Der hohe politische Stellenwert der "Schule für deutsche Recht" zeigte sich auch daran, daß die Rektoren der drei Universitäten die Schule in Anwesenheit der polnischen Justizministerin und ihres deutschen Amtskollegen sowie zweier weiterer Minister eröffneten "Wirkungen, die weit über die reinen Wissenschaften hinausreichen", wie der Heidelberger Rektor Jürgen Siebke beim Festakt betonte.

Inzwischen ist der erste Durchlauf abgeschlossen: Von den sechzig Bewerbern, die zunächst am deutschen Sprachkurs teilgenommen hatten, konnten nach dem abschließenden Test gut dreißig Studierende an den jeweils wöchentlichen Vorlesungen der zwölf deutschen Professoren teilnehmen. Gelesen wurden unter anderem das Europäische Gemeinschaftsrecht, deutsches Handels- und Wirtschaftsrecht einschließlich des Gesellschafts- und Wettbewerbsrechts mit seinen europäischen Bezügen und auch Verwaltungs- und Wirtschaftsstrafrecht. In Arbeitsgemeinschaften unter der Leitung polnischer Assistenten und junger Rechtsanwälte wurden die Vorlesungen begleitet und nachgearbeitet, um die Teilnehmer auf die schriftlichen Tests zu jeder Lehrveranstaltung vorzubereiten. Nach der mündlichen Abschlußprüfung am Ende des Studiums konnten 22 Absolventen glücklich ihr Diplom im Rahmen einer akademischen Feier in Empfang nehmen. Ihre Leistungen waren durchweg überzeugend gut; die fünf besten Teilnehmer haben ein mehrwöchiges Praktikum in Deutschland gewonnen, das Wirtschaftsunternehmen hier großzügig bereitstellen und finanzieren. Der beste Absolvent wird ein Promotionsstipendium für Heidelberg erhalten.

Zu diesem schönen Erfolg der "Schule für deutsches Recht" an der Universität Krakau hat nicht nur das große Engagement aller Beteiligten beigetragen, sondern auch die großzügige finanzielle Unterstützung durch die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, den DAAD, den Stifterverband der deutschen Wissenschaft und die Mannheimer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft.

Im kommenden Herbst wird der zweite Durchlauf in geringfügig veränderter Form beginnen - vor allem wird die Universität Frankfurt/Oder in die Sprachausbildung eingeschaltet. Daneben werden die wissenschaftlichen Kontakte zwischen Polen und Deutschland in einem gemeinsamen Seminar ausgebaut und vertieft: zunächst in Mainz in einem (von der Bosch-Stiftung unterstützten) Seminar zu den Kreditsicherheiten und anschließend in Krakau zur Reform des polnischen Gesellschaftsrechts. Nach den Vorstellungen der Beteiligten wird dem gemeinsamen Seminar künftig die größte Bedeutung zukommen. Denn die "Schule für deutsches Recht" ist darauf angelegt, die Universität Krakau in drei bis fünf Jahren in die Lage zu versetzen, das für die Öffnung zur Europäischen Union hin relevante Recht im wesentlichen mit eigenen Kräften zu vermitteln.

Peter Hommelhoff

Prof. Dr. Peter Hommelhoff ist Direktor des Instituts für deutsches und europäisches Gesellschafts- und Wirtschaftsrecht.

 


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Heidelberg, den 21. Juli 2003