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   ALUMNI REVUE - JULI 1998
       

    
    
 

Alma Mater


"Internationalität sollte an der Uni selbstverständlich sein"

Dr. Joachim Gerke, neuer Leiter des Akademischen Auslandsamts

Er hat nicht viel Zeit, den warmen, sonnigen Frühlingstag zu genießen, denn morgen fliegt er zur Jahresversammlung der Coimbra Group ins spanische Salamanca. Und das Ticket für die Konferenz in Washington nächste Woche liegt schon auf dem Schreibtisch. Momentan ist Joachim Gerke fast ständig auf Achse. Der promovierte Amerikanist kam bislang kaum dazu, das Büro neu einzurichten, in dem er als neuer Leiter des Akademischen Auslandsamts seit Februar des Jahres residiert. "Vielleicht schaffe ich es ja im Sommer", hofft der 42-jährige, der sich ansonsten in Heidelberg sehr wohl fühlt und besonders die Atmosphäre im Amt schätzt: "Das ist ein engagiertes Team. Und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen nicht nur mich, sie helfen sich auch gegenseitig."

Die Stationen: Forschung, Management und PR

Sein bisheriger Bildungs- und Berufsweg zeichnet Joachim Gerke als einen nicht nur geographisch beweglichen Menschen aus. Der gebürtige Westfale studierte Anglistik, Politikwissenschaft und Soziologie an den Universitäten Essen und Münster sowie am Westheld College in London. Für seine Dissertation über US-amerikanische Literatur der Jahrhundertwende forschte er in den USA unter anderem in Cornell und Berkeley. Während der Promotion in Münster arbeitete er zunächst als Assistent am dortigen Englischen Seminar. Seine weit gefächerten Interessen führten ihn indes bald in andere Gefilde. Politisch-soziologische Fähigkeiten demonstrierte er bei einem Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG): Unter dem Titel "Politischer Wertewandel und populäre Musik" ging Gerke der Frage nach, ob und wie gesellschaftliche Werte sich in der Popmusik widerspiegeln. Eine Folge davon war "die einzige vollständige Datenbank über populäre deutschsprachige Musik seit 1945", wie er mit einem Augenzwinkern bemerkt. Als qualifizierter Manager entpuppte sich der Literaturwissenschaftler dann bei einem weiteren Projekt zum Thema umweltgerechte Entsorgung von Automobilen, das er als Projektleiter koordinierte.

1993 wurde Joachim Gerke stellvertretender Leiter des Akademischen Auslandsamts der Universität Dortmund. In dieser Funktion zeichnete er fünf Jahre lang für die Bereiche Hochschulpartnerschaften, internationale Kooperationen und Austauschprogramme verantwortlich. Die internationale Öffentlichkeitsarbeit lag ihm dabei besonders am Herzen: "Dieser Aspekt wurde bislang von den deutschen Universitäten vernachlässigt." Daher nutzte Gerke in Dortmund bewährte und neue Medien intensiv für die universitäre PR - vom repräsentativen Periodikum "International Newsletter" in englischer Sprache bis hin zum Auftritt im Internet. Der Erfolg gab ihm recht: Das von ihm konzipierte WWW-Angebot errang in einem bundesweiten Wettbewerb des DAAD den ersten Preis.

Die Maximen: Betreuung von Anfang an und internationale Netzwerke

Der neue Amtsleiter demonstriert bewußt Kontinuität. Die Verbesserung der Studienbedingungen und eine maximale Betreuung der ausländischen Studierenden hat er sich auf die Fahnen geschrieben. "Wir wollen den Studierenden sehr früh wichtige Informationen zur Verfügung stellen und sie von Anfang an intensiv durch Tutoren betreuen." Als erfahrener Öffentlichkeitsarbeiter weiß er aber auch, daß es nicht genügt, Gutes zu tun - man muß auch darüber reden. Dafür dient das neue Info-Blatt "AAA aktuell", das universitätsintern über das Angebot des Akademischen Auslandsamts und über Programme und Förderungsmöglichkeiten informiert. Damit soll zum einen das Auslandsamt als Serviceeinrichtung präsentiert werden. Zum anderen aber will Joachim Gerke den Aspekt internationale Beziehungen stärker profilieren: "Internationalität als essentielles Thema an einer Universität muß einfach selbstverständlich sein."

Deshalb engagiert sich der neue Amtsleiter auch mit Elan für die internationale Zusammenarbeit. Beispiele dafür sind die Coimbra Group oder das ALFA-Programm. "Ich halte die Zusammenarbeit in Netzwerken fast für wichtiger als bilaterale Kooperationen", so Gerke, "weil die Kombination der unterschiedlichen Stärken der einzelnen Hochschulen die Möglichkeiten ungemein erweitert."

Die Alumni-Arbeit: Schnittstelle für die Zukunft

Das Absolventen-Netzwerk "Heidelberg Alumni International" hält Joachim Gerke für vorbildlich und richtungsweisend: "In der internationalen AlumniBetreuung hat die Uni Heidelberg in Deutschland momentan einen Vorsprung."

Er nennt die Alumni-Arbeit ausdrücklich als einen Schwerpunkt der Arbeit im Akademischen Auslandsamt. Die Gründe: "Sie liegt an der Schnittstelle zweier wichtiger Bereiche. Da ist zum einen unser Gesamtbetreuungsprogramm für ausländische Studierende, angefangen von den Vorinformationen im Heimatland vor Studienbeginn über die Betreuung im Studium bis zur Kontaktpflege danach. Die Universität sollte sich Ihren Studierenden auch über das Studium hinaus verpflichtet fühlen. Zum anderen wirken die Alumni in ihren Heimatländern als wichtige Botschafter der Ruperto Carola - damit sind sie im internationalen Wettbewerb der Universitäten wertvolle Werbeträger für Heidelberg." Joachim Gerke möchte den Ausbau von Heidelberg Alumni International forcieren und die ausländischen Ehemaligen in ein Gesamtkonzept universitärer Absolventenpflege integrieren - "als Speerspitze", wie er es nennt.

Die Steckenpferde: Bücher, Blues und Bälle

Es ist spät geworden, die Sonne steht schon tief. Zeit zum Kofferpacken. Die Trommel für die Universität rührt Joachim Gerke demnächst auf dem NAFSA-Kongreß in den USA, einem wichtigen Forum zur Auslandsamtsarbeit. Ein ganz anderes Instrument, die Gitarre nämlich, läßt er indes in seiner spärlich bemessenen Freizeit erklingen: Auf den Spuren von Muddy Waters und Eric Clapton spielt er auch heute noch gerne Blues, Jazz und Rockmusik. Literatur aus aller Welt zählt ebenfalls zu seinen Steckenpferden, und wenn es ihn packt, dann schnürt der Borussia Dortmund-Fan auch die Fußballschuhe - so bleibt Joachim Gerke auch am Wochenende immer am Ball.

Peter Saueressig

 


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Heidelberg, den 21. Juli 2003