Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Startseite Heidelberg Alumni International Adresse und TelefonSucheÜberblick













    [Startseite] -> [Service] -> [Alumni Revue] -> [Inhalt September 2000] -> [Alma Mater]
    
    
   ALUMNI REVUE - SEPTEMBER 2000
       

    
    
 

Alma Mater


Kleine Schritte - hohes Tempo

Prof. Susanne Weigelin-Schwiedrzik, Prorektorin für internationale Beziehungen

Das Telefon klingelt, an der Tür geben sich zwei Besucher die Klinke in die Hand, und ein Mitarbeiter hat gerade die Videokamera eingeschaltet, um einen kleinen Film über seine Chefin zu drehen - über Mangel an Abwechslung kann sich Susanne Weigelin-Schwiedrzik wahrlich nicht beklagen. Sie nimmt es mit rheinischer Gelassenheit: "Den Pragmatismus habe ich von meiner Mutter", schmunzelt die gebürtige Bonnerin, die seit knapp einem Jahr als Prorektorin der Universität für internationale Beziehungen amtiert. Schon von ihrem Fachgebiet und ihrer Auslandserfahrung her ist die Sinologieprofessorin für diese Aufgabe geradezu prädestiniert: Sie lebte als DAAD-Stipendiatin zwei Jahre in Peking und hielt sich danach als Wissenschaftlerin längere Zeit in Japan, China und den USA auf.

Bei aller Gelassenheit - in ihrer wissenschaftlichen Karriere legte die heute 45-jährige und dreifache Mutter ein hohes Tempo vor: mit 23 Jahren Magister Artium, mit 27 Promotion, mit 33 Habilitation. Seit 1989 lehrt Susanne Weigelin-Schwiedrzik an der Ruperto Carola und baute dort den Studiengang "Moderne Sinologie" auf. Ihr Spezialgebiet ist die Geschichtsschreibung im modernen China. Die Sinologin forscht auch deshalb über das moderne China, weil es ihr hilft, die Situation im eigenen Land besser zu begreifen. "Über das Fremde nachzudenken hilft auch, das Verständnis für die eigene Kultur zu verbessern."

Schwerpunkte: Betreuung und Internationalisierung

Welche Schwerpunkte hat sie sich als Prorektorin gesetzt? "Zum einen liegt mir die Situation der ausländischen Studierenden und Wissenschaftler am Herzen", erläutert Susanne Weigelin-Schwiedrzik. "Ausländer, die hierher kommen, haben spezifische Erwartungen, ganz egal, was sie studieren: Sie wollen im Sinne des Wortes hier in Deutschland ´ankommen`." So hat sich die Prorektorin in ihrem ersten Jahr intensiv für die Betreuung ausländischer Studierender engagiert. Dazu gehören neben Integrationshilfen wie der Orientierungswoche, die das Akademische Auslandsamt erfolgreich anbietet, auch andere Maßnahmen: ein studienbegleitender Deutschunterricht und ein Kolloquium für ausländische Doktoranden, das, von der neuphilologischen Fakultät initiiert, jetzt allen ausländischen Doktoranden in der Altstadt auch im Sinne eines informellen Studium Generale zur Verfügung steht. "In Baden-Württemberg sind wir die erste Universität mit einem solchen Angebot."

Mit dem gleichen Elan und Tempo geht sie auch an den zweiten Schwerpunkt ihrer Tätigkeit: die Internationalisierung der Universität zu fördern. "Forschung und Wissenschaft sind international, und die Globalisierung fordert von uns ein attraktives Angebot, mit dem wir unsere selbst gesetzten Ansprüche an Qualität erfüllen."

Die Universität bietet hier mehrere Studiengänge vorrangig für Studierende aus dem Ausland an: zum Beispiel den Bachelor/Master-Studiengang "Molekulare Biotechnologie" und die Master-Studiengänge "Molecular and Cellular Biology" und "Physics". Aktuell arbeitet die Prorektorin an einem ganz neuen Konzept: der Entwicklung eines Master-Studienganges "European Studies". "Bei diesem fächerübergreifenden Studium wird der Schwerpunkt auf Deutschland und Europa liegen", erklärt Susanne Weigelin-Schwiedrzik. "Zum Beispiel kann man das deutsche Recht als Modell für andere Rechtssysteme darstellen und so den Sinn für die speziell europäischen Zusammenhänge schärfen." Zusammen mit europäischen Partneruniversitäten will die Universität Heidelberg diesen innovativen Studiengang auf die Beine stellen. "Ich habe schon einige Anfragen von Partneruniversitäten erhalten", gibt sie sich optimistisch. "In den nächsten zwei Semestern möchte ich das auf den Weg bringen. "Auch über die Präsenz der Heidelberger Universität im Ausland stellt das Rektorat Überlegungen an: "Wenn deutsche Universitäten in den internationalen Wettbewerb eintreten, dann ist die Ruperto Carola selbstverständlich dabei", macht die Prorektorin deutlich. In einzelnen Fächern ist die Heidelberger Universität heute schon andernorts präsent - in Vietnam zum Beispiel, wo Prof. Rainer Sauerborn im Auftrag der Weltbank einen Studiengang "Tropenhygiene" aufbaut. "So weit wie Harvard und Stanford sind wir noch lange nicht", räumt die Prorektorin ein. "Aber wir müssen kleine Schritte entwickeln, um die Präsenz der Universität Heidelberg auch im Ausland zu fördern." Beim Ausbau der Präsenz kommt den Alumni eine wichtige Rolle als Botschafter der Universität zu. "Das ist eine der Heidelberger Stärken, dass wir so viele exzellente Alumni haben." Wenn die dynamische Prorektorin das ihr eigene hohe Tempo auch weiterhin vorlegt, werden die kleinen Schritte am Ende für die Universität Heidelberg weit mehr bedeuten als ein "Großer Sprung" auf dem "Langen Marsch" in Richtung Internationalisierung.

Peter Saueressig

 


Nächster Artikel
Inhalt

 

 

Zurück

Top

 

Startseite | Wir über uns | Service | Veranstaltungen
Anmeldung | Login E-Mail | Alumni.med.Live
Kontakt | Suche | Überblick
Impressum | Datenschutzerklärung

 

Senden Sie Fragen oder Anregungen zu diesen Seiten an Philippe Bayer
Heidelberg, den 12. Februar 2003