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   ALUMNI REVUE - MÄRZ 2001
       

    
    
 

Alma Mater


Ein Experte des Hochschulhaushalts

Finanz- und Wirtschaftsdezernent Wolf-Eckhard Wormser

Vor 25 Jahren kam Wolf-Eckhard Wormser aus seiner schwäbisch-fränkischen Heimatstadt Heilbronn zum Studium an die Universität Heidelberg. Beide, die Universität und die Stadt, sollten ihn seitdem nicht mehr loslassen. An der Alma Mater studierte er Volkswirtschaft mit den Schwerpunkten Ökonomische Theorie bei Professor Malte Faber und Finanzwissenschaft bei Professor Manfred Rose. Wormsers Verwaltungskarriere begann als Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für International Vergleichende Wirtschafts- und Sozialstatistik, wo er sich auch um die Bibliotheksbeschaffung kümmerte und einiges über Statistik lernte. Dann folgten sechs Jahre "Exil" in Osnabrück. An der Universität der niedersächsischen Stadt hatte er zugleich eine Stelle am Lehrstuhl Finanzwissenschaft und im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, wo er die Elektronische Datenverarbeitung und das Prüfungsamt organisierte.

Doch so rundum wohl fühlte sich der heute 44jährige in Norddeutschland nicht: "Trotz der schönen Stadt Osnabrück und der freundlichen Leute habe ich etwas vermisst", so Wormser, auch wenn ihn dort bereits nach zwei Monaten die Kollegen auf dem Flur mit dem süddeutschen "Grüß Gott" anredeten. Der Diplomvolkswirt: "Man muss halt nur hartnäckig genug sein." Hartnäckig blieb auch sein Vorsatz, "nur noch südlich der Weinbaugrenze zu leben". Ausschlaggebend für seine Rückkehr nach Heidelberg war letztlich eine Stellenausschreibung der Universität. Er bewarb sich erfolgreich und bekam den Posten des stellvertretenden Dezernenten für Grundsatzangelegenheiten. Mit einer fast einjährigen Unterbrechung für eine Sonderaufgabe im Haushaltsreferat des Stuttgarter Wissenschaftsministeriums ist Wolf-Eckhard Wormser mittlerweile seit sieben Jahren der Leiter des größten Dezernats der Hochschulverwaltung. Das Dezernat mit der Ordnungsnummer 4 umfasst die Finanz- und Wirtschaftsangelegenheiten, die Universitätskasse und die Stiftungsverwaltung.

Wer das Arbeitszimmer des Finanz- und Wirtschaftsdezernenten im ersten Stock des Verwaltungsgebäudes der Universität betritt, dessen Blick trifft zunächst einmal auf ein ungewöhnliches Türdekor. Hier hängt ein großflächiger Plan, akribisch gefüllt mit kleinen Zahlen. Dieser Industriekontenrahmen ist das Modell für die Logik des neuen kaufmännischen Rechnungswesens. Es soll das Handwerkszeug für das Reform-Projekt Impulse der Universität zur dezentralisierten Ressourcenverwaltung liefern (siehe Revue, September 1999 und Dezember 1998). In der Verwaltung war Finanzdezernent Wormser zusammen mit dem vormaligen Kanzler Siegfried Kraft 1996 einer der Initiatoren des Projekts, dessen Umsetzung 2004 abgeschlossen sein wird.

Die dafür nötigen Mittel stammen aus dem Preisgeld, das die Universität in einem bundesweiten Hochschul-Wettbewerb der Volkswagenstiftung gewann, ergänzt durch eine Förderung seitens der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie des Landes und des Bundes. Zusammen mit dem eigenen Aufwand, vor allem an Arbeitszeit der Universitätsbediensteten, beträgt die verplante Gesamtsumme 16,7 Millionen Mark. Das Projekt findet auch internationales Interesse. So hat Wormser schon in Toronto und Paris Kollegen anderer Universitäten über die Heidelberger Erfahrungen berichtet.

Bei dem komplexen Reformprojekt geht es darum, in die vorhandene Organisationsstruktur der Universität materielle Anreize als Steuerungselemente und Märkte als Koordinationsformen einzubauen. "Über diese Anstöße wollen wir versuchen, bei der Mittelverwendung aus den staatlichen Vorschriften herauszukommen", so Wormser, "denn wir glauben, dass nicht durch enge Vorgaben, sondern durch mehr Freiheit Entscheidungen effizienter getroffen werden." Zusätzlich werden die zentralen Universitätsorgane vom Tagesgeschäft entlastet und können sich dann mehr der globalen Steuerung widmen. "Gegenwärtig sind wir zu 120 Prozent mit den Aus- und Rückwirkungen der neu eingeführten SAP-R/3 Finanzsoftware beschäftigt, sowohl was die Personalstruktur als auch die neuen Arbeitsabläufe und das neue Berichtswesen angeht", so Wormser. Bleibt ihm dabei überhaupt noch Freizeit in seiner Wahlheimat Heidelberg? "Meine Zeit wird nicht gezählt, sondern gewogen. Denn ich habe das Glück, Arbeits- und Freizeit mit Blick auf das Heidelberger Schloss verbringen zu können."

Carmen S. Freihaut

 


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Heidelberg, den 12. Februar 2003