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   ALUMNI REVUE - APRIL 2002
       

    
    
 

Alma Mater


Verfahrene Situation im Feld

Universität fordert bessere Verkehrsanbindung: Tunnelbau in Diskussion

Die Universität Heidelberg wächst. Gerade auf dem Universitätscampus "Im Neuenheimer Feld" auf der gegenüber der Altstadt gelegenen Neckarseite reisst die intensive Bautätigkeit nicht ab. Das erfordert vorausschauende Planung beim Thema Verkehrserschließung. Doch damit befindet sich die Universität mitten in einer der leidenschaftlichsten Diskussionen der Heidelberger Lokalpolitik, in der Stadt, Land, Bürger und Umweltschützer um Verkehrsanbindungen, Neckarquerungen und Straßenbahntrassen streiten.

Verstopfte Zufahrtsstraßen, lange Umwege, weite Entfernungen von Bus- und Straßenbahnhaltestellen zu den Institutsgebäuden: Das ist Alltag für alle, die auf dem Universitätscampus "Im Neuenheimer Feld" lernen und arbeiten. Dieser soll nun besser für den Verkehr erschlossen werden. Über das Wie gehen die Meinungen aber auseinander: Rektor Peter Hommelhoff fordert für die Universität einen Ausbau des nördlich vom Campus verlaufenden Klausenpfads inklusive eines Anschlusses an die Bundesstrasse 3 und einer neuen Neckarquerung - Brücke oder Tunnel - zur Anbindung an die Autobahnauffahrt Wieblingen. Auch eine Straßenbahnlinie steht auf der Wunschliste der Universität.

Pläne in der Kritik

Nicht alle sind mit diesen Forderungen einverstanden. Stadt und verschiedene Bürgergruppen kritisieren die Ausbaupläne. Zwar nahm der Gemeinderat im September einen Tunnel als Neckarquerung und eine neue Straßenbahntrasse in den Verkehrsentwicklungsplan (VEP) auf.

Der Ausbau des Klausenpfades zu einer Verkehrsader hingegen wurde abgelehnt: Hier folgte der Gemeinderat der Kritik von Umweltschützern und Anwohnern. Diese befürchten eine Zunahme des Durchgangsverkehrs und eine Störung des Naturschutzgebietes "Alt-Neckar", durch das die Neckarquerung gelegt werden soll. Außerdem erscheint in den neuen Beschlüssen zum VEP ein weiteres Großprojekt der Stadt, der "Burelli-Tunnel". Diese Unterführung im Bereich Hauptbahnhof soll einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt entlasten. Auch beim Thema Straßenbahnausbau herrscht zwischen Stadt und Universität Uneinigkeit: diesmal über den Verlauf der neuen Streckenführung.

Nach Auffassung des Rektorats gefährden jedoch die Ablehnung des Klausenpfadausbaus und die gleichzeitige Befürwortung des Projekts "Burelli"-Tunnel das gesamte Verkehrskonzept für das Neuenheimer Feld. Hält doch das Verkehrsministerium in Stuttgart, auf dessen Gelder die Stadt und die Universität für die Bauten angewiesen sind, eine zusätzliche Neckarquerung nur dann für sinnvoll, wenn damit die bestehende Bundesstraße und die Autobahn verbunden werden. Dies ist nur durch den Ausbau des Klausenpfades möglich.

Zudem befürchtet Hommelhoff, dass der Tunnel nach Wieblingen gegen den Burelli-Tunnel ausgespielt werden soll. Das Ministerium, so der Rektor, habe im Dezember klar darauf hingewiesen, dass in Anbetracht der knappen Mittel des Landes die Stadt Heidelberg bei ihren Großprojekten Prioritäten setzen müsse. Allerdings habe das Ministerium bisher die Förderung beider Pläne auch nicht abgelehnt. Doch eine schrittweise Umsetzung sei nur machbar, wenn Stadt und Universität gemeinsam an einem Strang zögen.

Bisher ist das noch nicht der Fall. Deshalb erinnerte Rektor Hommelhoff anlässlich eines Besuches des Heidelberger Landtagsabgeordneten und Stadtrates Werner Pfisterer und des Staatssekretärs Michael Sieber an einen Vertrag aus dem Jahr 1969, als der Universitätscampus geplant wurde. In diesem Vertrag hat sich die Stadt zur Verkehrserschließung des Neuenheimer Felds verpflichtet. Allerdings hat sich in den letzten drei Jahrzehnten im Neuenheimer Feld manches verändert: "Während das Land mit gewaltigen Beträgen die damalige Perspektive des Vertrages mit Leben füllt, hat die Stadt durch viele kleine Einzelschritte der Entwicklung entgegen gewirkt," meinte der Rektor. So entstanden im Bereich der möglichen Neckarquerung bei Wieblingen Reihenhäuser, an der Stelle, an der der Klausenpfad in den Zubringer zur Bundesstraße münden sollte, wurde der "Technologiepark" erweitert, und am Klausenpfad ein Tennisclub gebaut. Rektor Hommelhoff, der in der zur Zeit offenen Frage der Verkehrsanbindung auch eine Bedrohung für die Konkurrenzfähigkeit der Universität - immerhin Heidelbergs größter Arbeitgeber - sieht, setzt sich mit besonderem Engagement für das Klausenpfad-Konzept ein. In diesem Zusammenhang stand zum Beispiel auch ein Gespräch der Universität mit dem betroffenen Heidelberger Tennisclub, der zu den Kritikern des Klausenpfad-Ausbaus gehört. Diese Initiativen sollen dazu beitragen, dass Stadt und Universtität wieder zu einer gemeinsamen Gesprächsgrundlage finden: Denn nur so kann es langfristig zu einer Lösung der Verkehrsprobleme kommen.

Gabriel A. Neumann

 


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Heidelberg, den 12. Februar 2003