Alma Mater
Offenes Rennen
Exzellenzinitiative der Bundesregierung: Universitäten hoffen auf Fördermittel
Deutschland im Wettkampffieber. Während die Fußballweltmeisterschaft gerade überstanden ist, steht den Universitäten ihr Finale noch bevor: Am 13. Oktober 2006 wird das Ergebnis der Exzellenzinitiative verkündet werden – 1,9 Milliarden Euro an Fördergeldern sollen insgesamt verteilt werden, 75 Prozent davon sollen vom Bund kommen. Der Startschuss dazu war bereits im vergangenen Jahr erfolgt. DFG und Wissenschaftsrat hatten die Hochschulen aufgefordert, gewissermaßen in drei Disziplinen anzutreten: Ermittelt werden sollen die besten Graduiertenschulen für den wissenschaftlichen Nachwuchs, die besten Exzellenzcluster im Bereich der Spitzenforschung sowie schließlich die besten Zukunftsstrategien einzelner Universitäten. Im Januar fand eine erste Vorentscheidung statt. Bis zum Herbst hat nun eine international besetzte Gutachterkommission Zeit, eine endgültige Entscheidung zu treffen.
Die Universität Heidelberg ist noch hervorragend im Rennen: der Exzellenzcluster „Cellular Networks“ aus dem Bereich Lebenswissenschaften sowie die geplante Graduiertenschule „Fundamental Physics“ wurden zum Einreichen von Vollanträgen aufgefordert. Mit ihrem Zukunftskonzept „Heidelberger Weg“ gehört die Ruperto Carola außerdem zu den zehn ausgewählten Unis in Deutschland, die sich in einer dritten Förderlinie Hoffnungen machen dürfen, die zugleich die höchstdotierte ist. Von einem „Meilenstein“ sprachen denn auch Rektor Peter Hommelhoff und Prorektor Jochen Tröger anlässlich der Vorentscheidung im Januar. Doch sind sich beide zugleich der starken Konkurrenz bewusst. Voraussetzung für die finanzielle Unterstützung des Zukunftskonzepts ist zudem, dass sowohl der Heidelberger Exzellenzcluster wie auch die Graduiertenschule zu jener bundesweit begrenzten Auswahl gehören, die nach Meinung der Gutacher eine Förderung verdienen.
Doch unabhängig davon, wie das Endergebnis ausfallen wird: Viel bewegt hat der Exzellenzwettbewerb bereits jetzt. Wie aus dem Forschungsdezernat, das die Heidelberger Bewerbungen koordiniert hat, zu hören ist, konnte erfreulicherweise schnell ein produktives „Zusammengehörigkeitsgefühl über Fakultäten und Fächer hinweg“ beobachtet werden. Jetzt heißt es: Daumen drücken für den Oktober. Und sollte das Abschneiden dann vielleicht doch nicht ganz den Erwartungen entsprechen, bleibt immerhin noch die Hoffnung auf den Herbst 2007. Dann nämlich endet eine ebenfalls im April dieses Jahres ausgeschriebene zweite Runde des Wettbewerbs.
Oliver Fink
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