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   ALUMNI REVUE - SOMMER 2006
       

    
    
 

Einblick


Beziehungspflege als Programm

Von der Arbeit in der Sektion Psychologie

Alumni-Arbeit beginnt bereits während des Studiums. Wer nachhaltige Alumnikontakte will, muß Beziehungen aufbauen und kontinuierlich pflegen – das demonstrieren die Psychologen.

Als erste Sektion in der Gesellschaft der Freunde Universität Heidelberg e.V. hatte sich 1999 am Psychologischen Institut der Universität Heidelberg unter meiner Leitung die Gruppe der „Alumni Psychologici“ gebildet. Knapp 150 zahlende Mitglieder mit steigender Tendenz und einem niedrigen Durchschnittsalter gehören dieser Sektion an, deren wesentliche Aktivitäten in der Ausrichtung jährlich wiederkehrender Diplomfeiern und experimentalpsychologischer Praktikumskongresse bestehen, aber auch unregelmäßige Ehemaligentreffen und andere Sonderveranstaltungen gehören zum Programm.

Von Anfang an war klar, dass Alumni-Arbeit nur dort erfolgreich sein kann, wo Beziehungen aufgebaut und gepflegt werden. Nicht die Bindung an das Abstraktum „Ruperto Carola“, sondern die Bindung an Mitstudierende, an Lehrende und Forschende vor Ort zählt.

Wichtige Instrumentarien zur Bindungspflege sind E-mail-Listen und Blogs (Internet-Tagebücher; siehe zum Beispiel meinen Instituts-Blog unter https://heipi.blogspot.com/). Mit beiden Instrumenten ist heute kostengünstig ein Informationsfluss sicherzustellen, der den Ehemaligen den Anschluss an neuere Entwicklungen „ihres“ Instituts erlaubt. Dabei geht es gar nicht so sehr um fachliche Entwicklungen, als vielmehr um Veränderungen in der personellen Struktur, um allgemeine Institutsangelegenheiten oder auch – wie gerade aktuell geschehen – um den Wechsel vom Diplomstudiengang zu einem BSc/MSc-Studiengang.

Aber die gesamte Technik hilft nicht, wenn nicht während der Zeit am Institut positive Haltungen und Beziehungen aufgebaut werden. Herzstück jeder Beziehung ist das „offene Ohr“ für den anderen und die Bereitschaft, ihn ernst zu nehmen und seine Meinung zu respektieren. Es kann keine Alumni-Arbeit geben, wenn wir unsere Studierenden nicht wertschätzen würden. Ich habe Verständnis für manchen Studierenden, der sich auf die Frage nach einer Alumni-Mitgliedschaft wutschnaubend abwendet, weil ihm übel mitgespielt wurde.

Hier lohnt es sich, Ansprechpartner für die kleinen und größeren Beschwerden unserer Studierenden zu sein. Nicht nur Stiftungen und Förderorganisationen brauchen Vertrauensdozenten – auch die Alumni-Arbeit profitiert davon! Vertrauen ist die Basis jeder guten Beziehung. In einem guten Institut sollte daher möglichst jeder Dozent ein Vertrauensdozent sein, wenn es um Beziehungspflege geht. So etwas kostet Zeit – im vollen Tagesprogramm ist dafür nicht immer Raum. Durch die Einrichtung von mindestens zwei günstig gelegenen Sprechstunden pro Woche schafft man beispielsweise, nach außen sichtbar, den Raum und die Zeit für solche Aussprachen.

Deutlich wird daran: Alumni-Arbeit vor Ort ist Knochenarbeit, zumal die wenigsten unserer Studierenden über große Geldvermögen verfügen, mit denen sie die Alumni-Arbeit unterstützen könnten. Aber erst diese Beziehungsarbeit vor Ort schafft das Netz an vertrauensvollen Beziehungen, die man an dieser Stelle braucht, will man etwa Praktikumsplätze für heutige Studierende aus den Reihen ehemaliger Alumni gewinnen. Der langfristige Gewinn aus dieser Beziehungspflege in Form von guten Kontakten rechtfertigt den Aufwand voll und ganz!

Prof. Dr. Joachim Funke

 


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Heidelberg, den 5. September 2006