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   ALUMNI REVUE - JULI 1998
       

    
    
 

Heidelberger Splitter


Drei Alumni auf Stimmenfang

Oberbürgermeisterwahl im Oktober: Konkurrenz für Amtsinhaberin Beate Weber

Etwas wird anders sein. Wenn am 18. Oktober die Heidelberger zur Wahlurne schreiten, um das zukünftige Stadtoberhaupt zu wählen, werden erstmals 5000 Wahlberechtigte aus anderen EU-Ländern unter ihnen sein. Unionsbürger dürfen seit den Maastrichter Verträgen an ihrem Wohnort nicht nur das passive Wahlrecht ausüben, sondern auch das aktive. Ein Grund unter vielen für Margret Dotter, sich um das Amt der Oberbürgermeisterin zu bewerben. Sie ist gebürtige Schwedin, lebt aber seit einem Vierteljahrhundert in Heidelberg. Hier hat sie auch studiert und Examen gemacht - wie zwei ihrer Mitbewerber: Wolfgang Lachmauer und Wolfgang Fürniß. Diese beiden Alumni haben nicht nur den Vornamen gemeinsam. Beide sind in Heidelberg geboren und aufgewachsen und haben der Stadt nie für längere Zeit den Rücken gekehrt. Dotter, Fürniß, Lachmauer: Alle drei sehen vor allem wirtschaftliche Aufgaben auf die Stadt an der Jahrtausendschwelle zukommen. Sonja Striegl porträtierte jene drei Alumni, die gegen Oberbürgermeisterin Beate Weber (SPD) zur Wahl antreten.

Dr. Wolfgang Fürniß (CDU)

Als die Studenten an den deutschen Hochschulen Ende der 60er Jahre begannen, unruhig zu werden, begann der 22jährige Wolfgang Fürniß gerade mit seinem Politik-Studium an der Heidelberger Universität. Er geriet mitten hinein in eine bewegte Zeit - und machte mit. "Eine Reform der Universität wollte ich auch", sagt er rückblickend, aber keine Revolution. So wurde er Mitglied der Jungen Union und startete zielstrebig seine politische Karriere. Fürniß arbeitete unter anderem für den jetzigen Bundespräsidenten Roman Herzog, bevor er von 1984 bis 1992 kommunalpolitische Erfahrungen als Oberbürgermeister von Wiesloch sammelte. Seither ist er als Generalbevollmächtigter beim Software-Anbieter SAP beschäftigt. Warum es reizvoll ist, an der Spitze Heidelbergs zu stehen? Fürniß muß nicht lange überlegen. Weil man "Gestaltung und Dienstleistung" miteinander verbinden könne in einer Stadt, die "vom lieben Gott viele Gaben bekommen hat". Das Verhältnis zur Universität gehöre aktiviert. Die Uni sei Teil der Stadt, und dieser müsse weit mehr als bislang in Planung und Entwicklung, eben "in den städtischen Alltag" miteinbezogen werden.

Margret Dotter M.A. (unabhängig)

In Schweden geboren, in den USA zur Schule gegangen, in Korea und Afrika gelebt, in Heidelberg studiert, das Herz verloren, geheiratet, geblieben: Margret Dotter ist gewohnt, sich v t mit Menschen anderer Kulturen auseinanderzusetzen und sich für die Belange von Minderheiten einzusetzen. Sie haßt soziale Ungerechtigkeiten. Als sie 1973 zum Studium der Biologie und Deutsch als Fremdsprachenphilologie nach Heidelberg kam, machte sie auch gleich bei einer Protestaktion gegen Fahrpreiserhöhungen der HSB mit. Auf ihrer grünen Ente klebte der "Rote Punkt", mit dem sie signalisierte: "Ich nehme Tramper mit!" Ein Signal will sie auch jetzt mit ihrer Kandidatur setzen, nach langen Jahren ehrenamtlichen Engagements für die Ausländer in der Stadt. Sie will in Heidelberg Europa lebendig werden lassen: "Europa und die Jugend - das ist die Zukunft, und in die muß die Stadt investieren." Knapp 13 Prozent aller Heidelberger sind Ausländer.

Doch für ihre Belange werde bisher zu wenig getan - viele bürokratische Hürden könnten abgeschafft werden, die Zusammenarbeit zwischen Universität und Stadt auch auf dieser Ebene verbessert werden.

Wolfgang Lachmauer ("Die Heidelberger")

Auch wenn der Fachanwalt für Steuerrecht eigentlich für die Vorteile nur einer Seite kämpfen sollte, ist Wolfgang Lachmauer auf den Kompromiß aus: leben und leben lassen. Auch in der Kommunalpolitik, meint er, denn ein Verlierer, der mit dem Rücken an der Wand stehe, werde unzufrieden, "und das provoziert neuen Streit." So sucht Lachmauer leidenschaftlich Lösungen und wird "verrückt, wenn es nicht gelingt". Seine zweite Leidenschaft gilt dem Sport. Als Basketballer wurde er mit dem USC Heidelberg sogar deutscher Meister. Weil er befürchtete, vor lauter Basketball sein Jura-Studium nicht zu Ende zu bringen, versuchte er den Wechsel nach Göttingen. Prompt wurde er in die studentische Basketball-Nationalmannschaft berufen und mußte zurück nach Heidelberg. Sein Examen gelang trotzdem. Lachmauer fühlt sich dem Gemeinwesen verpflichtet, was zahlreiche Ehrenämter belegen. Er gründete die Vereinigung "Die Heidelberger" mit und sitzt seit 1994 im Gemeinderat. Daß dort kein einziger Professor der Ruperto Carola zu finden ist, findet Lachmauer schade. "Wir brauchen die kritischen Köpfe der Universität in der Politik."

 


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Heidelberg, den 21. Juli 2003