Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Heidelberger Splitter

Inhaltlich stark

"ruprecht - Die Heidelberger Studierendenzeitung" hat sich über zwei Jahrzehnte ihre Unabhängigkeit bewahrt. Jetzt gewann sie einen Preis.

 

Die beste deutsche Studierendenzeitung kommt aus Heidelberg. Der "ruprecht" konnte den Wettbewerb um den MLP Campus-Presse Award 2007 für sich entscheiden - und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr um einen Platz verbessert. Die Redaktion der "HAI-Revue" freut sich darüber besonders - wird unser Magazin doch seit über fünf Jahren von einem Mitglied der Heidelberger Studierendenzeitung produziert.

Die Jury des bundesweit ausgeschriebenen Medienpreises, in der unter anderem Redaktionsmitglieder großer deutscher Print-Veröffentlichungen wie "ZEIT Campus", "Welt am Sonntag" oder der "Financial Times Deutschland" vertreten sind, lobte die unabhängige Hochschulzeitung für die "gelungene Vielfalt an journalistischen Darstellungsformen, ihre hohe Textqualität und durchdachte Blattstruktur". Der Juror und "Spiegel"-Autor Per Hinrichs hebt die inhaltlichen Stärken des studentischen Blattes hervor: "Die Redaktion des "ruprecht" hatte letztlich die Nase vorn, weil sie auch sensible Politik- und Nutzwertthemen wie beispielsweise Studienkredite mit ausgewogener Distanz und Differenzierung dargestellt hat."

Die inhaltliche Tiefe und Vielfalt ist für den "ruprecht"-Redakteur Reinhard Lask das Ergebnis der finanziellen Unabhängigkeit des Blattes: "Als unabhängige Zeitung bekommen wir kein Geld von der Universität, sondern finanzieren uns ausschließlich durch Werbung", erklärt Lask. Außerdem gebe es beim "ruprecht" keine inhaltlichen Vorgaben und ganz bewusst keine Chefredaktion. "Es ist egal, ob jemand seit Jahren dabei ist oder zum ersten Mal bei einer Redaktionssitzung vorbeischaut: Jeder darf Themen, Interviews oder Reportagen vorschlagen", beschreibt Lask. "Die Diskussionen sind dabei mitunter sehr kontrovers."

 

Von dem so entstehenden Reservoir journalistischer Nachwuchstalente profitiert auch die Universität Heidelberg schon seit Jahren, nicht nur in der Redaktion der HAI-Revue: Die Arbeitsgruppe Journalistik des Ferienkurses des Akademischen Auslandsamtes wird seit Anfang der neunziger Jahre regelmäßig von zwei Studierenden aus den Reihen der "ruprecht"-Redaktion geleitet. In diesem Rahmen wird die Ferienkurszeitung "Spektakel" von ihnen betreut. Und selbstverständlich zählen zu den Autoren des "Unispiegels" und des Online-Magazins der Universität, "journal@ruperto-carola", auch Redaktionsmitglieder des "ruprecht". Zu den ersten Gratulanten gehörte übrigens Rektor Peter Hommelhoff, der in einem Glückwunschbrief an die Redaktion seine Freude über die Auszeichnung ausdrückte.

 

Für die "ruprecht-Redaktion" gibt es noch einen weiteren Anlass zur Freude: In diesem Jahr feiert die Studierendenzeitung ihr zwanzigjähriges Bestehen - und die Alumni-Organisation des "ruprecht", der Verein Doppelkeks, konnte sein fünftes Jubiläum feierlich begehen. Im Rahmen einer von dem Verein veranstalteten Gesprächsrunde zum Thema "Feuilleton" mit FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher in der Alten Aula im Juni sagte Prorektorin Silke Leopold: "Die neuen Studiengänge, die ab kommenden Wintersemester angeboten werden, bieten viele Möglichkeiten, den fachwissenschaftlichen Anteil mit dem berufsqualifizierenden Anteil stärker zu verbinden. Ich freue mich deshalb ganz besonders, dass der Verein Doppelkeks es schon jetzt in die Hand genommen hat, mit Veranstaltungen wie diesen zu zeigen, wie man das, was man an der Universität gelernt hat, später in einem Beruf in den Medien verwenden kann."

 

Als Termin für die Siegerehrung des MLP Campus-Presse Award ist der MLP Hochschuljournalistentag in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Ende September angekündigt. In der Hauptstadt werden auch die Preise für die weiteren Gewinner des Wettbewerbs übergeben: Die Plätze zwei und drei belegten die Studierendenzeitung "UNAUFgefordert" an der Humboldt-Universität Berlin sowie die "InDOpendent" aus Dortmund. Bereits Anfang Juli empfing die "ruprecht"-Redaktion in der Bel Etage der Alten Universität den mit der Ehrung verbundenen Sachpreis, einen Computer mit professioneller Hard- und Software-Ausstattung.

 

Gabriel A. Neumann

 

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Fragen oder Anregungen zu diesen Seiten: Philippe Bayer
Stand: 14. August 2007
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Nr. 18 / Sommer 2007
Titelseite Alumni Revue Sommer 2007
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