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   ALUMNI REVUE - JULI 1998
       

    
    
 

Titel


Zwei Kulturen auf Kurs

"BioRegio" bringt Forschung und Industrie zusammen

"BioRegio": ein Kürzel für eine Region, in der die Ansiedlung von Unternehmen mit biotechnologischen Produkten begünstigt wird - durch die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Kommunen. Das Rhein-Neckar-Dreieck zählt mit mehr als vierzig Firmen und Institutionen zu einer der Hochburgen in diesem Bereich. Dennoch stieß die Region auf harte Konkurrenz, als sie am "BioRegio-Wettbewerb" teilnahm, den das Bundesforschungsministerium im Oktober 1995 ausschrieb. Ein Jahr später dann die erhoffte gute Nachricht aus Bonn: "Die BioRegion Rhein-Neckar-Dreieck wird im BioRegio-Wettbewerb 1996 als Modellregion ausgezeichnet." Das bedeutete: fünfzig Millionen Mark zusätzliche Bundesmittel und ein mindestens ebenso großer Betrag an Industriemitteln für Projekte und Unternehmensgründungen in den nächsten fünf Jahren. Ein Jahr harte Arbeit hatte sich ausgezahlt. Der Minister begründete seine Entscheidung unter anderem mit der Leistungsstärke der Forschung in der hiesigen Region, in der 3300 Wissenschaftler in der Biotechnologie auf vielfältige Weise kooperieren.

Die Initiative nach Ausschreibung des Wettbewerbs ging auf die Universität Heidelberg zurück. Sie brachte die in Frage kommenden Institutionen und Firmen erstmalig am runden Tisch zusammen, um einen Initiativkreis zu gründen und die Teilnahme am Wettbewerb zu organisieren. Prof. Bernhard Dobberstein, seinerzeit Direktor des Zentrums für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg (ZMBH), gehörte zu den Mitgliedern des Lenkungsausschusses. Er koordinierte in der heißen Phase des Wettbewerbs die Seite der Grundlagenforscher aus der Universität und aus den anderen wissenschaftlichen Zentren. Der Aufprall zweier grundverschiedener Kulturen - der Grundlagenforschung und der Industrie - verlief nicht ohne Reibung. "Es gab viel Skepsis und viel Mißtrauen", so Bernhard Dobberstein. "Ich erinnere mich noch lebhaft daran, wie den Wissenschaftlern aus der Grundlagenforschung vorgeworfen wurde, sie seien eigentlich nicht mehr an der Verwertung ihrer wissenschaftlichen Ergebnisse interessiert, sondern sie hätten ,nur` die Veröffentlichung im Auge. Die wissenschaftliche Seite beklagte im Gegenzug, daß die biotechnologische Industrie in Deutschland nur an fertigen, marktreifen Produkten interessiert sei, aber nicht genügend zur Entwicklung von Projekten in einem frühen Stadium beitrage."

Solche Diskussionen zeigen: Der Wettbewerb war nur der Anstoß, die eigentliche Arbeit hat erst begonnen. Um die Umsetzung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in wirtschaftliche Leistung besser organisieren zu können, wurde die "Heidelberg Innovation GmbH" aus der Taufe gehoben. Der Erfolg dieser GmbH werde "nicht unwesentlich" von der Akzeptanz durch die Wissenschaftler vor Ort abhängen, so Bernhard Dobberstein. Immerhin konnten jetzt bereits erste Firmengründungen und Projekte im Umfeld der wissenschaftlichen Einrichtungen vermeldet werden. Das Rhein-Neckar-Dreieck auf Zukunftskurs hin zum "Silicon Valley" der Biotechnologie? Das BioRegio-Konzept kann nur gelingen, wenn seine Arbeit von einer breiten Basis getragen wird. Was die Gelder des Programms in Gang gesetzt haben, wird die Zukunft zeigen.

Christoph Becker

Ausgezeichnete Forschung

Max-Planck-Forschungspreise an zwei Heidelberger Professoren

Zwei Professoren der Universität Heidelberg erhielten die mit je 250.000 Mark dotierten Max-Planck-Forschungspreise: der Rechtswissenschaftler Peter Hommelhoff und der Mediziner Klaus Unsicker. Die Auszeichnung wird von der Max-Planck-Gesellschaft und der Alexander von Hurnboldt-Stiftung vergeben und zählt zu den renommiertesten deutschen Forschungspreisen. Sie soll einen flexiblen Rahmen bieten, um Forschungskooperationen außerhalb Deutschlands zu vertiefen.

Prof. Peter Hommelhoff vom Institut für deutsches und europäisches Gesellschaftsrecht befaßt sich mit dem Themenkomplex "Währungsunion und Euro". Der sich dynamisch entwickelnde europäische Binnenmarkt braucht eine Reform seines Wirtschaftsrechts, besonders im Gesellschafts- und Bilanzrecht. An der wissenschaftlichen Vorarbeit für diese Reformen wirkt Peter Hommelhoff mit, unterstützt von zwei interdisziplinär und international besetzen Forscherteams.

Der Anatom Prof. Klaus Unsicker beschäftigt sich mit dem Tod und dem Überleben von Nervenzellen. Ziel seines Forschungsprojekts ist es, das Zusammenspiel biologisch relevanter Moleküle bei diesen Vorgängen besser zu verstehen. Es soll der medizinischen Forschung Einblicke nicht nur in die Entwicklung des Gehirns, sondern auch in die "Hintergründe" von Leiden wie der Parkinsonschen und der Alzheimerschen Krankheit verschaffen.

Peter Saueressig

 


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Heidelberg, den 18. Juli 2003