Libanon

Libanesische Mediziner auf "Arbeitsbesuch"

"Nägel mit Köpfen" forderte Amin El Khalil bei der Gründung von Heidelberg Alumni International und sprach damit das Thema Weiterbildung an. Genau drei Jahre später ging der Wunsch des libanesischen Mediziners in Erfüllung - in Form eines Seminars "Arbeits- und Unfallmedizin", das vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wurde. Vom 15. bis 21. August nahmen deutschsprachige Ärzte aus dem Libanon an der Weiterbildung teil. Veranstalter war Heidelberg Alumni International, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Arbeits- und Unfallmedizin der Universität und der Vereinigung der Absolventen deutschsprachiger Universitäten in Beirut. Unter den Teilnehmern waren als Heidelberger Alumni außer Amin El Khalil auch der Internist Pedros Karajerjan und der Chirurg Hikmat Rizk. Das umfangreiche Seminarprogramm reichte von wissenschaftlich-medizinischen Fragen bis hin zu juristischen und politischen Aspekten. Neben universitären Institutionen besuchten die Mediziner aus dem Mittleren Osten arbeitsmedizinische Einrichtungen der Industrie, der Gewerkschaften und der Berufsgenossenschaften und informierten sich dort umfassend über das deutsche System. "Die Struktur der Arbeitsmedizin, wie wir sie haben, kann möglicherweise Vorbild sein für Länder, in denen es - wie im Libanon - noch keine Facharztausbildung für diesen Bereich gibt", erläuterte Seminarleiter Dr. Michael Dietz vom Institut für Arbeits- und Sozialmedizin der Universität.

Beim Empfang im Rektorat erinnerte Rektor Jürgen Siebke an das beeindruckende Alumni-Regionaltreffen in Beirut vor knapp zwei Jahren und freute sich, den damaligen Organisator Amin El Khalil wieder begrüßen zu können. "Wir freuen uns immer wieder über den lebendigen Geist Heidelbergs", erwiderte Amin El Khalil, "und wollen diese Verbindung auch künftig stärken." Der Arzt aus Beirut macht hier einmal mehr "Nägel mit Köpfen": Ab dem Wintersemester studieren zwei Absolventen der deutschen Schule in Beirut in Heidelberg Physik und Medizin. Im Anschluss an den Arbeitsbesuch in Heidelberg nahm die Ärztegruppe die Gelegenheit wahr, um sich einen aktuellen Eindruck vom wiedervereinigten Deutschland zu verschaffen. Mit organisatorischer Unterstützung von Heidelberg Alumni International bereiste sie die Länder Thüringen und Sachsen mit Stadtbesichtigungen in Dresden, Meißen, Erfurt und Weimar.

Mittel- und Osteuropa:

Drittes Regionaltreffen in Prag

Das dritte Regionaltreffen von Heidelberg Alumni International findet vom 1. bis zum 3. Oktober in Prag statt. Eingeladen sind die Ehemaligen aus den Ländern Ost- und Mitteleuropas. Heidelberg Alumni International ist besonders dankbar für die tatkräftige Unterstützung vor Ort durch die Internationale Abteilung der Prager Partnerhochschule. Angemeldet haben sich Alumni aus Tschechien, Polen, Ungarn, Bulgarien, Rumänien, Kroatien und der Slowakei.

Neben einem Empfang von Rektor Jürgen Siebke bietet die Ruperto Carola auch in der "Goldenen Stadt" wieder einen wissenschaftlichen Vortrag: Der Germanist Dieter Borchmeyer wird - passend zum Goethe-Jahr - über den Dichterfürsten und seinen "Faust" sprechen.

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